9. Bildungsbericht: Lesekompetenz durch pandemische Situation gesunken
01.08.2022
Bildungsbericht 2022
© wbv Media
Am 23. Juni 2022 wurde in Berlin der 9. nationale Bildungsbericht „Bildung in Deutschland 2022“ vorgestellt. Der Bericht wird von Bund und Ländern gemeinsam gefördert und alle zwei Jahre auf der Basis amtlicher Statistiken sowie sozialwissenschaftlicher Daten und Studien von einer unabhängigen Expert*innengruppe unter Federführung des DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation erarbeitet. Er bildet das deutsche Bildungswesen als Ganzes ab. Das Schwerpunktkapitel 2022 befasst sich mit dem Bildungspersonal.
„Viele Trends und Problemlagen, auf die vorherige Bildungsberichte hingewiesen haben, sind weiter aktuell. Die Corona-Pandemie hat den Blick hierfür geschärft und zugleich das Bildungsgeschehen erheblich beeinflusst. Wenngleich die Folgen noch nicht vollständig absehbar sind, erlaubt die Systematik des Bildungsberichts eine erste übergreifende Bilanz", sagt Professor Dr. Kai Maaz, der Geschäftsführende Direktor des DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation.
Die Entwicklung der Lesekompetenz wird ebenfalls in einigen Kapiteln des Berichts aufgegriffen. „Lesen in Deutschland“ veröffentlicht auf seiner Website Auszüge aus den Kapiteln C 1 "Frühe Bildung und Betreuung: Bildung in der Familie" (S. 86-93) sowie C 4 "Frühe Sprachkompetenz", aus Kapitel D 6 "Allgemeinbildende Schule und nonformale Lernwelten im Schulalter: Kognitive Kompetenzen" (S. 152-157) als auch aus Kapitel I 14 "Bildungsverläufe, Kompetenzentwicklung und Erträge: Nichtmonetäre Erträge" (S. 351-356).
Zusammenfassend lasse sich bereits erkennen, dass die Lesekompetenz der Viertklässler*innen im Vergleich zu den Daten aus dem Jahr 2016 abgenommen hat und die Bildungsunterstützung während der Corona-Pandemie überwiegend von Müttern übernommen wurde. Zu einer der beliebtesten Aktivitäten zwischen Müttern und Kindern zähle auch das Vorlesen. Gerade das regelmäßige Vorlesen verbessere die Wortschatzbildung nachhaltig und schließlich zeigt der diesjährige Bildungsbericht, dass eine gute Lesekompetenz auch im Erwachsenenalter zu einer höheren Lebenszufriedenheit beitrage.