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Befunde des IQB-Bildungstrends zeigen ins Negative, auch in der Lesekompetenz

24.10.2022
Ausschnitt Cover Studie IQB-Bildungstrend 2021

© IQB HU Berlin

Die Kompetenzen der Viertklässler*innen in den Fächern Deutsch und Mathematik sind gegenüber den Ergebnissen aus den Jahren 2011 und 2016 bundesweit deutlich zurückgegangen. Das zeigt der neue „IQB-Bildungstrend 2021“. Der negative Trend hat sich seit 2016 sogar verstärkt.
Das Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) hatte zum dritten Mal im Auftrag der Kultusministerkonferenz untersucht, inwieweit Viertklässlerinnen und Viertklässler die bundesweit geltenden Bildungsstandards der Kultusministerkonferenz (KMK) in den Fächern Deutsch und Mathematik für den Primarbereich in den Ländern erreichen. Die Daten zum IQB-Bildungstrend 2021 wurden zwischen April und August 2021 erhoben, ein Jahr nach Beginn der Corona-Pandemie.
Der Anteil der leistungsstarken Schülerinnen und Schüler, die den Regelstandard erreichen oder übertreffen, hat in beiden Fächern abgenommen. Zugleich hat der Anteil der Schülerinnen und Schüler, die den Mindeststandard nicht erreichen und damit ein hohes Risiko für einen weniger erfolgreichen Bildungsweg aufweisen, in allen Kompetenzbereichen teils deutlich zugenommen.
Die geschlechtsbezogenen Disparitäten sind im Fach Deutsch stabil geblieben, sie haben jedoch im Fach Mathematik zu Lasten der Mädchen geringfügig zugenommen. Die Daten belegen auch in der bundesweiten Betrachtung eine Verstärkung des Zusammenhangs zwischen sozialem Hintergrund der Kinder und erreichtem Kompetenzniveau (soziale Disparitäten). Zudem fallen die Kompetenzeinbußen für Kinder mit Zuwanderungshintergrund – insbesondere für Kinder der ersten Generation, die selbst im Ausland geboren sind – überwiegend größer aus als für Kinder ohne Zuwanderungshintergrund. Bei insgesamt sinkendem Kompetenzniveau haben sich die zuwanderungsbezogenen Disparitäten in allen Bereichen verstärkt.
Die erreichten Kompetenzen hängen auch bedeutsam mit Merkmalen der Lernumgebung während der pandemiebedingten Schulschließungen zusammen, insbesondere mit der räumlichen und technischen Ausstattung zu Hause. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass zwar der überwiegende Teil der Kinder zu Hause über gute Lernbedingungen verfügte, eine mangelnde Ausstattung den Lernerfolg aber beeinträchtigt haben kann.

Herausgegriffen seien einige Ergebnisse aus dem Bereich Lesen:
Im Lesen im Fach Deutsch betrage der Mittelwert der erreichten Kompetenzen im Jahr 2021 in Deutschland insgesamt 471 Punkte (2016: 493; 2011: 500).
Im Bereich Lesen seien die negativen Entwicklungen hauptsächlich auf den Zeitraum zwischen 2016 und 2021 zurückzuführen.
In diesen Jahren entspreche der Kompetenzrückgang im Lesen gemessen am Lernzuwachs, der innerhalb eines Schuljahres zu erwarten ist, bundesweit etwa einem Drittel Schuljahr.

Weiterführende Links:
Pressemitteilung der KMK vom 17.10.2022
Ergebnisse und weitere Informationen zum IQB-Bildungstrend 2021


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