PISA 2009 löst Forderung nach Schulbibliotheken aus
10.12.2010
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Am 7. Dezember 2010 wurden die Ergebnisse der PISA-Studie 2009 veröffentlicht. Die neuen Zahlen der internationalen Vergleichsuntersuchung zeigen einen klaren Aufwärtstrend in Mathematik und Naturwissenschaften und eine leichte Verbesserung bei der Lesekompetenz. Politiker und Verbandsvertreter aus dem Bildungsbereich haben die Ergebnisse umgehend kommentiert und zum Teil konkrete Maßnahmen für eine weitere Verbesserung im Bildungssystem gefordert oder sogar konkret angekündigt.
Der Bundeselternrat (BER) lobt die PISA-Studien insgesamt als Auslöser der Bildungsförderung in Deutschland. Der Vorsitzende Hans-Peter Vogeler fordert in Anbetracht der weiter unbefriedigenden Leistungen beim Lesen „gewaltige Bildungsanstrengungen“. Das Lesen als wichtigste Kompetenz müsse noch besser gefördert werden als mit den derzeitigen Programmen, ebenso die Sprachkompetenz. Die Schulen brauchten als Mindestvoraussetzung gut ausgestattete Schulbibliotheken. Zum Nulltarif sei gute Bildung nicht zu haben.
Eine konkrete Maßnahme zur Leseförderung wurde am Tag der Veröffentlichung der PISA-2009-Ergebnisse bekanntgegeben: Das Bundesbildungsministerium finanziert das Projekt „Lesestart – drei Meilensteine für das Lesen“ der Stiftung Lesen über acht Jahre mit insgesamt 26 Millionen Euro. Das Programm soll Kinder und Eltern in den entscheidenden frühen Jahren bis zum Eintritt in die Schule begleiten. Dreimal erhalten die Kinder ein Buch geschenkt und die Eltern Hinweise zum Vorlesen, wie sie das Lesen fördern können und was es vor Ort für Angebote gibt. Lesestart 1 richtet sich an Einjährige und wird in Zusammenarbeit mit den Kinderärzten durchgeführt. Lesestart 2 richtet sich an Dreijährige und setzt auf die Bibliotheken als Partner. Lesestart 3 richtet sich an Kinder im Moment des Eintritts in die Schule und an ihre Eltern. Das dritte Lesestart-Set wird in der Schule überreicht. Das neue Lesestart-Projekt konzentriert sich zunächst auf Eltern und Kinder in sozialen Brennpunkten, mit dem Schuleintritt wendet es sich dann aber an alle.