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Wikipedianer suchen Orte des Freien Wissens und weibliche Autoren

27.11.2011
Bibliotheksbenutzerin

Benutzerin in Bibliothek (San Diego City College)

© Joe Crawford/Wikimedia Commons

Am 18. November 2011 fand in der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek in Hannover eine Buchvorstellung statt. „Alles über Wikipedia“ heißt der Titel des Buches, in dem Wikipedianer über Entstehung und Arbeitsweise ihrer Online-Enzklopädie Auskunft geben – und über sich selbst, die Menschen, die hinter dem Projekt stehen und es am Laufen halten. Ein virtueller Ort des Wissens stellte sich an einem realen Ort des Wissens vor, der obendrein als Namenspatron einen Universalgelehrten hat, in dessen Kopf sich das Wissen seiner Zeit gleichsam „online“ versammelte.

Diese Buchvorstellung könnte ein symbolischer Schritt in Richtung einer engeren Zusammenarbeit von Wikipedia und Bibliotheken sein. Wie die Wikipedia-Autoren bei der hannoverschen Buchvorstellung selbst sagten, ist die Wikipedia für ihre Arbeit auf das in den Bibliotheken versammelte Wissen der Welt als verlässliche Grundlage ohnehin angewiesen. Die umfangreichen Literaturangaben unter den besten Wikipedia-Artikeln legen davon Zeugnis ab.

Warum nicht einen Schritt weiter gehen und die regionalen bzw. lokalen Wikipedia-Stammtische in Bibliotheken abhalten? Außerdem könnten größere Bibliotheken den ehrenamtlich tätigen Wikipedianern mit ihrer technischen Infrastruktur zur Seite stehen, zum Beispiel beim Einscannen von Dokumenten aus der Bibliothek. Wikimedia Deutschland, der Trägerverein der deutschen Wikipedianer, ist auf der Suche nach geeigneten Orten des freien Wissens deutschlandweit, wie aus einem Bericht in der Vereinszeitung Wikimedium (2/2011, S. 8) hervorgeht.

Ein weiteres aktuelles Anliegen der Wikipedianer bietet ebenfalls Kooperations-Chancen. Bislang sind geschätzte 90 Prozent der Wikipedia-Autoren männlichen Geschlechts. Das führt bei der Auswahl und Behandlung von Themen in Wikipedia zu Einseitigkeiten. Deshalb will die Muttergesellschaft Wikimedia Foundation in den nächsten Jahren die Mitarbeit von Frauen in Wikipedia fördern und den Frauenanteil bis 2015 auf 25 % anzuheben. Auch Wikimedia Deutschland plant dazu Projekte und Programme (vgl. Wikimedium 4/2011, S. 1). Wären da nicht Schulen ideale Partner? Schließlich gibt es dort potenzielle Nachwuchs-Wikipedianer beiderlei Geschlechts, und Lehrer, die den Jungautoren beim Recherchieren und Schreiben helfen können.

Weiterführende Links:
Wikimedium 2/2011 (wg. Orte des Freien Wissens)
Wikimedium 4/2011 (wg. weiblichen Autoren)


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