Hamburger Projektschulen kämpfen für ihre Schulbibliothekare
24.12.2011
Hamburger Flagge
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Drei Gymnasien, drei Stadtteilschulen und drei Grundschulen in Hamburg hatten im Juli 2009 Grund zur Freude. Sie bekamen jede eine neue Schulbibliothek, mit neuer Ausstattung, neuen Büchern und je einer Bibliotheksfachkraft, die fachliche Betreuung, kompetente Beratung und erweiterte Öffnungszeiten garantierte. Das war ein Vorzeigeprojekt der schwarz-grünen Koalition in Hamburg, und der seit März 2011 regierende SPD-Senat setzte, kaum im Amt, genau dort den Rotstift an. Das Projekt sei von Anfang an befristet und auch im Haushalt nur für diesen Zeitraum finanziert gewesen, heißt es von amtlicher Seite.
Die betroffenen Schulen, die die Betreuung der Schulbibliotheken ab Herbst 2012 aus eigenen Kräften bewältigen sollen, stehen unter Schock. Sie sehen nicht, wie sie in Eigenleistung das schaffen sollen, was die Schulbibliothekarinnen und Schulbibliothekare bislang bieten: systematische Bibliotheks-Einführungen für die Klassen, Bücherkisten und Handapparate zu Unterrichtsthemen, individuelle Unterstützung der Schülerinnen und Schüler bei der Recherche, Zusatzangebote am Nachmittag.
Schulvertreter und engagierte Unterstützer verweisen auf die Bedeutung der Bibliotheken für ihre Schulen, die durchweg in sozialen Brennpunktgegenden der Hansestadt angesiedelt sind. Die ehrenamtlichen Lesepaten der am Projekt beteiligten Ida-Ehre-Schule haben jetzt sogar einen Brief an den Schulsenator geschrieben und um eine Korrektur der Streichentscheidung gebeten. Der Schulbibliothekar sei der Ansprechpartner der Lesepaten bei der Frage, welche Bücher man mit den Schülern lese.