Buch über Amoklauf als Geschenk für die Schulbibliothek
21.07.2012
Gedenktafel für die Opfer des Amoklaufs
© Christoph Hoffmann / Wikipedia
Am 26. April 2002 erschoss ein 19-jähriger ehemaliger Schüler des Gutenberg-Gymnasiums in Erfurt zwölf Lehrer, eine Sekretärin, zwei Schüler, einen Polizisten und schließlich sich selbst. Das Massaker löste eine Diskussion über den Zugang zu Waffen und die Verantwortung der Schule für Problemschüler aus und führte zu mehreren Gesetzesänderungen. Im April 2012 hat der Verlag der Thüringer Allgemeinen das Buch „Der Amoklauf: 10 Jahre danach“ herausgebracht, zum Erinnern und Gedenken, wie es im Untertitel weiter heißt.
Dieses Gedenkbuch soll nun auch eine pädagogische Botschaft verbreiten und wird deshalb auf Kosten der Kreissparkasse allen Regelschulen und Gymnasien des Thüringer Landkreises Eichsfeld zur Verfügung gestellt. In Thüringen und Deutschland solle sich solch ein tragisches Ereignis nicht wiederholen, betonte der Sparkassenvertreter. Der Schulleiter aber wies bei dieser Gelegenheit auf ein anderes Problem hin: die Öffnungszeiten der Schulbibliothek. Er hoffe, dass die Bibliothek mit den Neuzugängen demnächst mit Hilfe eines neuen Förderprogramms wieder öfter geöffnet sei.
Das Beispiel zeigt die Problematik symbolischer Buchspenden, wenn eine kontinuierliche Finanzierung und Betreuung der Schulbibliothek nicht gewährleistet ist. Immerhin bieten sie einen Anlass, auf den Missstand hinzuweisen.