Neue Wege in der Leseförderung an Frankfurter Schulbibliotheken. Das Lautlesetandem
26.07.2012
Frankfurter SchülerInnen beim Lautlesetandem
© sba Frankfurt
Was für uns selbstverständlich ist, ist für ein Viertel der Grundschülerinnen und Grundschüler am Ende der vierten Klasse noch längst nicht geschafft: das flüssige, automatisierte und sinnbetonte Lesen.
Solange aber ein Text noch mühevoll erlesen werden muss, kann ein Buch nicht verlocken. Zu oft stellt sich dann bald Leseunlust ein und das oft gehörte „Lesen interessiert mich nicht“ verdeckt dann auch in den weiterführenden Schulen nicht selten das „Flüssiglesen kann ich nicht“.
An diesen elementaren Grundlagen der Lesekompetenz setzt das von Frau Dr. Rosebrock und ihrem Team an der Frankfurter Uni erforschte Lautleseverfahren des Tandem-Lesens an, das dank der Fachkompetenz der Bibliothekskräfte vor Ort zum festen Repertoire in verschiedenen von der sba betreuten Frankfurter Schulbibliotheken gehört: Mehrmals in der Woche trainieren hierbei die Schülerinnen und Schüler einer Klasse in Zweierteams – ein Trainer und ein Sportler – anhand zuvor eingeübter, fester Regeln flüssig, richtig und betont zu lesen. Durch das Modell des Schüler-Trainers, das wiederholte Lesen des vorgegebenen Textes und das regelmäßige Trainieren stellen sich bald Erfolge ein: Sichtwortschatz und Lesegeschwindigkeit vergrößern sich und damit auch das Selbstbewusstsein als Leser.
Im Frankfurter Schulbibliotheksverbund hat sich das neue Konzept schon mehrfach bewährt und präsentiert sich als Erfolgsgeschichte für alle Beteiligten: die Schülerinnen und Schüler, die Lehrkräfte und nicht zuletzt die Schulbibliothek, die damit eng an die unterrichtlichen Ziele andockt und in der Schule einen höheren Stellenwert erhält. Zur Nachahmung empfohlen!