Bad Pyrmonter Schulbibliothek unterzieht sich radikaler Schlankheitskur
31.08.2012
Kartons mit aussortierten Büchern
© Stadt Bad Pyrmont / Birgit Jaskolla
Bücher wegwerfen fällt Lehrkräften schwer. Das sieht man am Bestand vieler Schulbibliotheken. Dagegen gehören die Bestandssichtung und das Aussortieren veralteter und beschädigter Titel zum Berufsbild von Bibliothekaren. Als im niedersächsischen Bad Pyrmont der Stadtrat die Übernahme der Schulbibliothek des örtlichen Humboldt-Gymnasiums durch die Stadtbibliothek beschloss, kamen die Bibliothekarinnen um Bibliotheksleiterin Birgit Jaskolla zum Zuge und nahmen sich die 11.000 Bände der Schulbibliothek vor. 6.000 waren veraltet, verschmutzt, wenig benutzt oder vermittelten veraltete Rollenbilder. Sie landeten in Kartons und werden nach und nach über Bücherflohmärkte der privaten Weiterverwertung anvertraut. Der Erlös fließt in Neuanschaffungen für die Schulbibliothek.
Eine radikale Maßnahme, an der jedoch die Lehrkräfte beteiligt wurden. Die zur Makulatur vorgeschlagenen Medien wurden nach Fächern geordnet in der Schulbücherei gelagert. Die Lehrer konnten die ausgesonderten Medien sichten und für den eigenen Unterrichtsbedarf sichern. So konnten Titel für die Lehrerbibliothek oder die Fachklassenräume ausgewählt und umgestellt werden. Einzelne Titel wurden auch wieder in den Bestand eingestellt, nachdem die Lehrer die Bedeutung dieser Werke für den Unterricht deutlich gemacht hatten.
Nach dem großen Aussortieren stehen jetzt Neuanschaffungen auf dem Programm. Die Fachobleute erhielten Empfehlungslisten mit aktuellen Titeln zu ihren Fächern. Die Schülerinnen und Schüler haben auch schon Wünsche geäußert: Sie möchten mehr fremdsprachige Romane im Original.