Ehrenamt und Außenhilfe bei Berliner Grundschulbibliotheken
01.02.2013
Berliner Landeswappen
© Land Berlin
Die Halensee-Grundschule im Berliner Stadtteil Wilmersdorf hat seit über zehn Jahren eine eigene Schulbibliothek, den „Lesefisch“. Die Bibliothek entstand 2002, nachdem Stadtteilbibliotheken in der Nähe geschlossen worden waren. Ein Team von etwa 15 Müttern sorgt zurzeit dafür, dass die 4500 Medien täglich von 11.30 bis 14 Uhr und donnerstags bis 17 Uhr für die jungen Leserinnen und Leser greifbar sind.
Die Bibliothek wurde von Ehrenamtlichen eingerichtet und ist jetzt aus dem Schulalltag nicht mehr wegzudenken. In der großen Pause ist besonders viel los, aber jeder Schüler kann Bücher auch nach Hause ausleihen. Außerdem kommen Lehrer mit ihren Klassen in die Bibliothek. Ganz allein gelassen werden die ehrenamtlichen Leseförderer mit ihrem „Lesefisch“ jedoch nicht: Zusätzlich zum normalen Bibliotheksbetrieb gibt es nämlich ein Programm mit Autorenlesungen, und das wird vom Berliner Autorenlesefonds finanziell unterstützt.
Auch in der Lenau-Grundschule im Berliner Stadtteil Kreuzberg sind Ehrenamtliche in der Schulbibliothek tätig. Um die Verlässlichkeit des Engagements zu sichern, erhalten dort drei von ihnen inzwischen Honorare. Als Gegenleistung führen sie Aktivitäten wie Bilderbuchkino, Märchenstunden und ein Müttercafé durch. Und die Bürgerstiftung Berlin hat außerdem die Anschaffung von neuen Büchern finanziert.
Grundschulbibliotheken sind offenbar ideale Anlaufstellen für ehrenamtliche Leseförderer, die sich aus Überzeugung engagieren. Aber ein Finanzbeitrag von der Schule, vom Schulträger und/oder von anderer Seite ist ein wichtiges Signal der Wertschätzung und trägt dazu bei, dass die Schulbibliothek dauerhaft besteht und nachhaltig wirken kann.