Schulbibliothek von Kindern für Kinder
01.11.2013
lesender Schüler
© Werner100359 (Own work) [CC0], via Wikimedia Commons
Hinter dem Ausleihtisch der kleinen Schulbibliothek der Grundschule im baden-württembergischen Häusern sitzt eine Schülerin und notiert, welches Buch ihre Mitschülerin ausleihen möchte. Damit sie es auch wiederbringt, muss sie ihren Bibliotheksausweis als Pfand abgeben, das sie nach Buchrückgabe spätestens zwei Wochen später zurückerhält. Jeden Donnerstag in der großen Pause ist Ausleihzeit, und immer sind es Schüler der vierten Klasse, die die Ausleihe durchführen.
Aber nicht nur bei der Ausleihe kommen die Schüler zum Zuge, sondern auch bei der Auswahl der neu anzuschaffenden Bücher. Welche Bücher dank einer Geldspende der Sparkassenstiftung neu gekauft werden sollen, das wurde vorher in Gruppenarbeit im Deutschunterricht von den Viertklässlern bestimmt. Der Bestand umfasst Bilderbücher, einfache Sachbücher, erzählende Kinderliteratur und Kinderlexika sowie ein paar Comics. Hörbücher sollen hinzukommen.
Damit die Viertklässler selbst Verantwortung für die Bibliothek übernehmen können, sind sie als Erst- und Zweitklässler durch die Lehrkräfte in die Bibliothek eingeführt worden. Sie wissen zum Beispiel schon, dass die Bücher mit dem roten Etikett für die eigene Altersgruppe bestimmt sind und die mit dem blauen Etikett für die „Großen“ aus den Klassen 3 und 4.
Bald soll eine neue Aufgabe auf die Bibliotheks-Schüler zukommen: die Mitgestaltung von Büchertischen zu bestimmen Themen (Weihnachten, Herbst, Tiere).
Quelle: Artikel von Barbara Weber, erschienen in der Badischen Zeitung (15. Oktober 2013)