Jedes Kind muss lesen lernen! – Hamburger Erklärung
03.09.2018
Lesendes Kind
CC 0 by jutheanh via pixabay
Ein Fünftel der Kinder in Deutschland können nicht mehr richtig lesen. Dies hat die internationale IGLU-Studie im Jahr 2016 bereits ergeben. Deutschland ist damit auf Platz 21 der beteiligten Länder, im Jahr 2001 waren wir noch auf Platz 5. Dazu kommt noch, dass in Deutschland, wie in keinem anderen Land, die Ergebnisse der Kinder stark von der sozialen Herkunft abhängen.
Lesen ist jedoch auch heutzutage noch die wichtigste Schlüsselqualifikation für ein gutes gesellschaftliches Zusammenleben. Ohne richtig lesen zu können, ist beispielsweise eine qualifizierte Berufsausbildung beinahe unmöglich. Daher hat Kirsten Boje am 15.08. zusammen mit 26 anderen bekannten Erstunterzeichnern die Petition „Jedes Kind muss lesen lernen!“ gestartet.
Die Unterzeichner fordern die Politiker in allen Bundesländern, die Bundesminister für Bildung und Forschung, die Kultusministerkonferenz und die Bildungsminister aller Bundesländer auf, das Lesenlernen bzw. Lesen stärker in den Fokus der Bildungspolitik zu rücken. Zudem sollen frühzeitige Fördermaßnahmen in Grundschulen eingerichtet werden, die nicht als Vertretungsunterricht zweckentfremdet werden dürfen. Zur Zielerreichung sollen mehr Grundschullehrkräfte eingestellt werden, das bedeutet, dass mehr Studienplätze geschaffen werden müssen. Schulbibliotheken, Lesungen und Lektüreprogramme müssen gerade an Schulen mit bildungsfernen Schülern eingerichtet werden und es müssen zur Erreichung all‘ dieser Zwecke genügend Mittel in den einzelnen Haushalten zugewiesen werden.
Die Petition soll mit den gesammelten Unterschriften am Weltkindertag (20.9.) den Bildungsministerien der Länder und des Bundes und der Kultusministerkonferenz übergeben werden.