Always on – jung, digital, informiert?
29.03.2021
Screenshot Online-Präsentation "Always on"
© die medienanstalten
Ziel der Studie „Aktuelle Informationsportfolios“, welche durch die Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten in Auftrag gegeben wurde, war es, aktuelle Informationsportfolios der 14- bis 29-Jährigen zu erfassen und zu beschreiben, welche Angebote aus Sicht der Nutzerinnen und Nutzer relevante Informationsquellen sind.
Generell äußert die Mehrheit der befragten 14- bis 29-Jährigen ein Interesse an aktuellen, politisch und gesellschaftlich relevanten Themen. Dazu zählen die im Erhebungszeitraum alles bestimmende Corona-Pandemie, aber auch Themen aus den Bereichen Politik, Umwelt und Klima. Soft News, beispielsweise Meldungen über Prominente, sind im Durchschnitt weniger relevant. Das Informationsbedürfnis lässt sich auf folgende Formel bringen: Je älter die Befragten, desto höher ist das Bedürfnis nach Information und desto stärker ist das Interesse an gesellschaftspolitischen Themen.
Die überwiegende Mehrheit der Befragten informiert sich täglich über originäre Onlineangebote, aber für jede Zweite / jeden Zweiten spielt auch das Fernsehen (51%) als klassisches Medium für die tägliche Information eine relevante Rolle. Onlineangebote sind fest in den informierenden Routinen junger Nutzenden verankert: Jede dritte befragte Person nutzt täglich eine News App und jede zweite hat mindestens ein Nachrichtenangebot auf einer Social-Media-Plattform abonniert.
Klassische Medien spielen auch in der jungen Zielgruppe eine Rolle, aber mehrheitlich nicht mehr auf dem klassischen Verbreitungsweg. So werden beispielsweise die Angebote von Lokalzeitungen vor allem über die Plattform Facebook angesteuert.
Digitale Verbreitungswege führen zudem dazu, dass viele Kontakte mit Medieninhalten aus Sicht der Nutzenden zufällig erfolgen, da sie selten gezielt nach Informationen suchen. Das gilt insbesondere für die Nutzung von informierenden Angeboten über soziale Medien: Zwei Drittel der Social-Media-Nutzungen lassen sich als „zufällig“ bezeichnen.
Die Studie wurde vom Markt- und Sozialforschungsinstitut IFAK im Auftrag der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM) durchgeführt. Untersucht wurde die Informationsnutzung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Der Fokus lag dabei auf den Nutzungsmotiven und -modi sowie den Qualitätsurteilen der Nutzenden. Kern der methodischen Umsetzung der Onlinebefragung ist ein Medientagebuch, das die Erfassung einzelner Informationsvorgänge und die anschließende Bewertung ermöglicht.